Das Indian Music Festival Switzerland hat mit viel Erfolg am 24./ 25. Mai 2002 im Stadtsaal
des Kornhausforums, Kornhausplatz Bern stattgefunden.
Auf dem Programm standen folgende MusikerInnen:

Der Event wurde unterstützt durch die Burgergemeinde Bern, die Stadt Bern, den Kanton Bern, Kultur und Entwicklung / DEZA, PRO HELVETIA. Er stand unter dem Patronat des Indischen Botschafters in der Schweiz, Herrn N. Desai.

Freitag 24. Mai - 22:00hHariprasad Chaurasia
Hariprasad Chaurasia
braucht kaum mehr vorgestellt zu werden. Er hat sich mit seiner legendären Virtuosität auf der einfachen Bambusflöte längst Weltruf eingespielt. Seine Diskographie ist beeindruckend und die überdurchschnittliche Zahl seiner jährlichen Konzerte rund um den Erdball zeugt von verblüffender Ausdauer. Kein Musikfestival in Indien möchte ohne seine Präsenz auskommen, und im Westen ist er sowohl als Partner von Musikern wie John McLaughlin und Jan Garbarek wie als Botschafter der alten Musiktradition Indiens bekannt. Begonnen hat seine Karriere vor bald 50 Jahren, als er in jugendlichem Alter von Allahabad nach Benares zog, um bei Pandit Bholanath das Flötenstudium zu beginnen. Als er 1962 nach Bombay übersiedelte, setzte er sein Studium bei der grossen alten Meisterin Shrimati Anapurna Devi, der Tochter Allauddin Khans fort. Unter ihrer Führung gewann seine Musik nochmals an Tiefe. Heute ist er selbst einer der grossen der Indischen Musik. Hariprasad Chaurasia wird von seinem Neffen und Meisterschüler Rakesh Chaurasia begleitet, der virtuos und würdig in die Fussstapfen seines berühmten Lehrers tritt. So ist es nicht erstaunlich, dass an ihn grosse Erwartungen gestellt werden, die der junge Musiker bisher blendend meisterte. Viele Konzerte während der letzten zehn Jahre brachten ihm begeisterte Kritiken und musikalische Auszeichnungen ein. Hariprasad und Rakesh Chaurasia werden vom Tablavirtuosen Udai Mazumdar begleitet.

Samstag 25. Mai - 22:00hUstad Aashish Khan
Ustad Aashish Khan
stammt aus einer Musikerfamilie, die über Generationen die nordindische Klassik geprägt hat. So hatte er das Glück, von Indiens hervorragendsten Musikern unterrichtet zu werden: von seinem Grossvater Acharya Baba Allauddin Khan und seinem Vater Ustad Ali Akbar Khan. Er arbeitete im Laufe der Zeit auch mit bekannten westlichen Musikern wie u.a. mit Eric Clapton, George Harrison, Ringo Star, John Handy, dem Philadelphia String Quartet, Ardeshir Farah oder Alice Coltrane zusammen und wurde durch die Gründung der indo-amerikanischen Gruppen "Shanti" und "The Third Eye" in den 70er Jahren zu einem Wegbereiter des Weltmusikgedankens. Er gestaltete zusammen mit Ravi Shankar die Musik zu Richard Attenborough's Ghandi-Film, und leitete das National Orchestra des All India Radio. Heute ist er auch in den USA etabliert, wo er eine eigene Musikschule gründete und an der University of Washington unterrichtet.

Freitag 24. Mai - 19:00hPaban Das Baul
Baul Gesänge mit Paban Das Baul
und Ensemble. Das Wort "Baul³ bedeutet "von Gott betrunken, verrückt zu sein³. Die Wandersänger der Baul ziehen umher ohne auf die rigiden Kasten und gesellschaftlichen Regeln Bengalens zu achten. Sie brechen den Rhythmus des Alltagslebens und begegnen dem Gewohnten mit Chaos. Sie sind weder Mönche noch Tantriker, weder Fakire noch Landstreicher und doch von allem etwas. Ihr Leben ist eine wilde Pilgerreise nach Innen und ihre Musik deren Ausdruck. Lieder über das Mysterium des Lebens an sich, über die Liebestrunkenheit, über die Natur, die Erde und den Traum der Wirklichkeit. Bei einer Einladung nach Europa kam Paban Das in Kontakt mit dem Théâtre du Soleil in Paris, mit dem er seither oft zusammenarbeitet.

Freitag 24. Mai - 20:45hRanajit Sengupta
Ranajit Sengupta
ist Meisterschüler von Ustad Aashish Khan und zweifellos einer der vielversprechendsten Sarodspieler der jungen Generation. Er wuchs als Mandolinenspieler auf und im Alter von zehn Jahren erschien seine erste Produkton auf "Indian Record Company". Später begann er mit dem Studium der Sarod und brachte es innerhalb weniger Jahre zu einer Meisterschaft, die ihm gleich serienweise Ehrungen einbrachte. Mit der besten Auszeichnung erhielt er den "Master's Degree in Music". Er gewann die All India Radio Competition, den National Scholarship des Kulturministeriums, den Allauddin Memorial Award, den Nikhil Banerjee Memorial Award und wurde 1992 vom grössten Plattenlabel Indiens als best Talent of the Year erwählt. Er wird von Prabir Kumar Mitra an der Tabla begleitet.

Samstag 25. Mai - 19:00hShirin Sengupta
Shirin Sengupta
schloss ihr Gesangsstudium an der Rabindra Bharati Universität ab und bildete sich bei bekannten Sänger wie Pandit Kanan und Pandit Ulhas Kashalkar weiter. Sie gewann unter anderem den All India Radio Wettbewerb in klassischer Musik, wurde vom Kulturministerium ausgezeichnet und erhielt u.a. den "Presidents Award".

Samstag 25. Mai - 20:15hGanesh
Ganesh
und Kumaresh. Die beiden Violinisten aus dem Süden Indiens waren bereits 1999 mit Zakir Hussain bei uns zu Gast. In Anerkennung ihrer ausergewöhnlichen musikalischen Arbeit erhielt das Duo sowohl von Regierungs- wie auch von Privatinstitutionen zahlreiche Titel und Auszeichnungen. Für das Konzert in Bern werden die beiden von den Perkussionisten Neyveli Venkateshan und Herbert Lang (D) begleitet.

Freitag 24. Mai und Samstag 25. Mai - je 24:00h
The Kyabaat Project
. Das gelungene Projekt des Sarodvirtuosen Ranajit Sengupta und des hamburger Jazzgitarristen Daniel Lüdke zeugt von intensiver Auseinandersetzung mit den zwei musikalischen Sprachen. Mit von der Partie sind der Bassist Martin Drees (D) und der Perkussionist Prabir Kumar Mitra.